Proteste am Samstag, 13. Juni 2020, um 14:30 Uhr auf dem Burgplatz in Düsseldorf!
Seit dem 2. Mai 2020 tragen selbsternannte „Corona-Rebellen“ (CR) auch in Düsseldorf ihren Protest gegen staatlicherseits verordnete Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie vor. Dagegen wäre erst einmal nichts einzuwenden, zumal so manche Einschränkung stark in Grund- und Freiheitsrechte eingreift und/oder recht willkürlich erscheint. Ein näherer Blick auf die selbsternannten Kämpfer*innen gegen eine „Corona-Diktatur“, die sich jeden Samstag und Montag am Schlossturm in der Altstadt versammeln, bringt jedoch allerlei reaktionäre bis extrem rechte Widerwärtigkeiten und kübelweise Irrationales zum Vorschein. Das reicht vom platten Leugnen der Pandemie („gibt‘s überhaupt nicht!“) über das Herbeihalluzinieren dunkler Hintergrundmächte und Strippenzieher – mit offener Flanke zu antisemitischen Verschwörungserzählungen – bis hinein in extrem rechte Erklärungsmuster. Diejenigen Teilnehmer*innen, die derartigen Theorien und Milieus nicht anhängen, scheinen zumindest keinerlei Berührungsängste – beispielsweise zu AfD-Funktionären, „Reichsbürgern“, extrem rechten Hooligans, einzelnen Neonazis sowie Anhängern der „QAnon“- und anderen Verschwörungsbewegungen – zu haben. Sie lassen sie sogar ihre Kundgebungen und „Spaziergänge“ anmelden und moderieren. Eine große Familie eben, die für „Freiheit“ kämpft, was auch immer hierunter im einzelnen verstanden wird. Jede Rede am „offenen Mikro“, so abgedreht und/oder rechts sie auch sein mag, wird frenetisch bejubelt.
Kurz vor Beginn ihrer Aktion am 6. Juni nahmen mehrere „Corona-Rebellen“ sogar an einer rassistischen Transparent-Aktion auf der Rheinkniebrücke teil. Der vorbeiziehenden etwa 35.000-köpfigen „Black Lives Matter“-Demonstration wurden die Parolen „It‘s okay to be white“ und „White Lives Matter“ präsentiert.
Je mehr die staatlicherseits verordneten Einschränkungen zur Eindämmung der Pandemie wieder zurückgenommen werden, desto deutlicher macht sich die extreme Rechte innerhalb des Protestes bemerkbar. Da die Teilnehmer_innenzahlen in den einzelnen Städten sinken, ist für Samstag, 13. Juni, ab 15:30 Uhr eine zentrale NRW-Aktion („alle Städte zusammen nach Düsseldorf“) geplant. Es ist mit mindestens 600 Teilnehmer*innen zu rechnen, darunter auch viele aus der extremen Rechten.
Es wird also Zeit, dass Antifaschist*innen wieder stärker Präsenz zeigen. Kommt alle am Samstag, 13. Juni 2020, um 14:30 Uhr zu unserer angemeldeten Kundgebung auf dem Burgplatz.