Die rechte „Bruderschaft Deutschland“ trainiert für den Straßenkampf in Düsseldorf

Mitglieder der extrem rechten „Bruderschaft Deutschland“ sind beim Kampfsport-Training im Düsseldorfer Fitnessstudio Maxx Gym in der Eisenstraße fotografiert worden. Die Aufnahmen finden sich auf der Webseite „Runter von der Matte! Kein Handshake mit Nazis“. Ralf Nieland, die Führungsperson der Bruderschaft, sowie Klaus Wille nutzen laut der Webseite die Räumlichkeiten des Fitnessstudios auch außerhalb der regulären Kurszeiten zum Boxtraining mit weiteren Mitgliedern der „Bruderschaft Deutschland“. Hierbei treten sie offen und durch ihre T-Shirts gut erkennbar als rechte Gruppierung auf.

Nieland und Wille waren beteiligt an den Übergriffen auf Gegendemonstranten anlässlich eines Ausmarsches der „Patrioten NRW“ am Düsseldorfer Landtag am 08.11.2018. Nieland verletzte dabei unter Rufen wie „Schlagt sie tot“ eine Person im Gesicht und wurde von der Polizei daraufhin festgenommen. Wille kündigte die Gewalttätigkeiten einen Tag zuvor im Internet an.

Seit langem wird davor gewarnt, dass sich bundesweit Neonazis durch Kampfsporttraining für Übergriffe auf politische Gegner*innen vorbereiten. Das Bündnis „Düsseldorf stellt sich quer“ warnt vor dem gewalttätigen Potential der Bruderschaft.

„Wir sehen es als eine große Gefahr an, wenn Mitglieder der Bruderschaft Deutschland in Düsseldorf Kampfsport trainieren. In der Vergangenheit haben sie immer wieder bewiesen, dass Übergriffe und Bedrohungen Teil ihrer politischen Strategie sind. Zuletzt bedrohten und beleidigten Mitglieder der Bruderschaft Gegendemonstranten während eines „Bürgerdialogs“ der AfD am 25. April.“, erklärt Oliver Ongaro von Düsseldorf stellt sich quer.

Quelle:

Rassistischer Kundgebung entgegentreten

Die aus den „Patrioten NRW“ hervorgegangene rassistische Kleinstgruppe „NRW stellt sich quer“ kündigt für Samstag, 3. August, um 14 Uhr eine „Mahnwache“ am Düsseldorf Hauptbahnhof an. Anlass ist die Ermordung eines Achtjährigen am Frankfurter Hauptbahnhof. Da es sich bei dem Täter offenbar um einen in der Schweiz anerkannten Geflüchteten aus Eritrea handelt, meldeten sich sofort nach der Tat selbsternannte „besorgte Bürger“ und „Abendlandretter“ sowie Neonazis zu Wort und instrumentalisierten die schreckliche Tat für ihre rassistische Politik. Sie beklagen die „Opfer der deutschen Willkommenskultur“ und übertreffen einander in Lynch- und Abschiebefantasien. So auch die „Bruderschaft Deutschland“, die am 17. November 2018 an einem Aufmarsch der „Patrioten NRW“ in Düsseldorf teilnahm – und bei dieser Gelegenheit Gegendemonstrant_innen angriff. Unklar ist, ob sich die rechte „Mahnwache“ zu einer größeren Aktion entwickeln wird und was nach deren offiziellen Beendigung geschieht. DSSQ wird das Geschehen am Hauptbahnhof genau im Blick behalten und notfalls einschreiten. Zeitgleich (Start: 13:30 Uhr) findet am Samstag eine Gedenkveranstaltung der VVN-BdA Düsseldorf am Erinnerungszeichen für die Opfer des KZ-Sachsenhausen-Außenlagers am Stoffeler Kapellenweg statt. (https://duesseldorf.vvn-bda.de/2019/07/14/gedenken-an-die-opfer-des-faschismus-im-volksgarten-auftakt-zum-rock-gegen-rechts-festival/). Wir werden uns von Rassist*innen nicht unser Gedenken und auch nicht unser am selben Tag stattfindendes „Rock gegen Rechts“–Festival nehmen lassen, einen rassistischen Aufmarsch werden wir jedoch in unserer Stadt nicht hinnehmen. Wir rufen daher dazu auf, am Samstag um 13:30 Uhr zum Stoffeler Kapellenweg zu kommen. Dort wird es aktuelle Informationen geben. Sollte es notwendig sein, werden wir spontan zum Düsseldorfer Hauptbahnhof umziehen und uns dem Spuk entgegenstellen. Achtet bitte auch auf Ankündigungen!