DSSQ warnt vor Aktivitäten der extremen Rechten

Pressemitteilung vom Bündnis „Düsseldorf stellt sich quer“ Düsseldorf, den 20.5.2020 Erneute Versammlung am Burgplatz – DSSQ warnt vor Aktivitäten der extremen Rechten – Richard Lange tritt als Anmelder für die Bruderschaft Deutschland auf

Am 16. Mai versammelten sich erneut mehrere hundert Demonstrant*innen um gegen die staatlichen Maßnahmen in der Corona-Pandemie zu demonstrieren am Düsseldorfer Burgplatz, ein kleiner Teil traf sich zuvor bereits in Benrath.

Den Auftakt machte eine Menschenkette der selbst ernannten Partei „Widerstand 2020“, bei der vor einem vermeintlichen Impfzwang gewarnt wurde und mit antisemitischen Verschwörungstheorien gespielt wurde, wie z.B. der Angst vor einer „New World Order“ oder Bill Gates Rolle in der Pandemie. Von Antifaschist*innen gab es kleinere Gegenaktionen: So wurde unter anderem auf der Rheinkniebrücke ein Transparent mit der Aufschrift: „Gegen Corona hilft kein Aluhut“, in Anspielung auf die Verschwörungstheoretiker*innen, herab gelassen. Auf dem Burgplatz waren später drei Demonstrationslager zu beobachten. Die Bruderschaft Deutschland meldete eine eigene Versammlung an, ebenso wie die „Corona-Rebellen“ und die Initiative „Familien in der Krise“. Letztere zeigte eine inhaltliche Distanz zu den „Corona-Rebellen“ und den Neonazis.

„Sicherlich belasten die Maßnahmen Familien gerade sehr hart. Und für die eigenen Probleme und Interessen zu demonstrieren ist mehr als legitim. Wir würden uns dennoch wünschen, dass auch Eltern und Familien klare Kante gegen rechts zeigen, und nicht zeitgleich direkt neben Verschwörungstheoretikern und Neonazis demonstrieren“, erklärt Oliver Ongaro von Düsseldorf stellt sich quer. Neu war, dass die Bruderschaft Deutschland selbst eine Versammlung anmeldete. Das hatte die Gruppe in der Vergangenheit abgelehnt. Ob sich hier eine neue Protestform der Bruderschaft entwickelt bleibt abzuwarten. Als Anmelder fungierte dabei Richard Lange, der nach einem ersten Rückzug der eigentlichen Führungsfigur Ralf Nieland dessen Platz einzunehmen scheint. In einem YouTube-Video lässt sich Lange als Anmelder der Bruderschaft von dem rechten Multiaktivisten Dominik Rösler aus Mönchengladbach live vor Ort interviewen.

Die Polizei zeigte am vergangenen Samstag zwar erhöhte Präsenz, lies die Bruderschaft nach erfolgter Anmeldung dennoch frei gewähren. Dazu Christian Jäger von DSSQ: „Die Polizei war am Samstag deutlich aktiver als in der Woche zuvor. Das Problem Bruderschaft Deutschland und ihres Anhangs scheint sie dennoch weiterhin nicht besonders ernst zu nehmen. Der rechte Aktivist Dominik Rösler, in der Vergangenheit Anmelder diverser rechter Hogesa-Demonstrationen war, konnte sich auf dem Burgplatz frei bewegen und ungehindert, wiederholt und offensichtlich, Gegendemonstrant*innen abfilmen. Das Gefahrenpotential, das von diesem Milieu ausgeht, scheint die Düsseldorfer Polizei zu unterschätzen. Abstandsregeln wurden auch dieses Wochenende nicht durchgesetzt.“